Reifenwechsel: Tipps zum Winter-Pneu

Der Sommer liegt hinter uns und der Herbst ist in vollem Gange. Für Autofahrerinnen und Autofahrer bedeutet das auch, dass der saisonale Reifenwechsel von Sommer- zu Winterreifen ansteht. Durch die speziellen Eigenschaften bietet der Winterreifen besonders bei Eis und Schnee optimierte Fahreigenschaften. Wir klären, was den Winterreifen auszeichnet und worauf beim alljährlichen Winterreifen-Wechsel zu achten ist.


Winterreifen-Pflicht in Deutschland

In den kommenden Monaten werden die Tage kürzer und die Temperaturen werden niedriger – die Winterzeit steht an. Für Autofahrerinnen und Autofahrer bedeutet das, sich rechtzeitig um die Winter-Vorbereitung des eigenen Autos zu kümmern. Hierzu zählt insbesondere die richtige Bereifung, um möglichst sicher und komfortabel durch den Winter zu kommen.

In Deutschland gibt es keine saisonale oder absolute Winterreifen-Pflicht. Daher gibt es keine vorgeschriebene Zeit, in der man mit Winterreifen zwingend unterwegs sein muss. Vielmehr spricht man in Deutschland von einer situativen Winterreifen-Pflicht. Daher gilt: Bei entsprechenden Witterungs- und Straßenverhältnissen, etwa Schnee und Glätte, muss man mit Winterreifen unterwegs sein. Als Faustregel gilt von „O“ bis „O“, also von Oktober bis Ostern sollten Winterreifen montiert sein. Trotzdem gibt es keine zeitliche Eingrenzung. Wann Winterreifen montiert sein müssen, hängt daher stets von den jeweiligen Wetterbedingungen und Straßenbedingungen ab. Die Winterreifen-Pflicht wird dabei in § 3a der Straßenverkehrs-Ordnung geregelt. Achtung: Wer bei winterlichen Verhältnissen ohne Winterreifen unterwegs ist, dem können entsprechende Strafen drohen. In der Regel muss der Fahrzeugführer mit einem Bußgeld von 75 Euro sowie einem Punkt in der Verkehrssünderkartei rechnen. Wird durch das Fahren mit Sommerreifen bei Schnee oder Glatteis eine Behinderung ausgelöst, erhöht sich das Bußgeld auf 80 Euro. Findet eine Gefährdung statt oder kommt es gar zu einem Unfall, erhöht sich das Bußgeld auf 100 bzw. 120 Euro.

Winterreifen günstig kaufen

Die Kosten eines Winterreifens liegen zwischen 50,- bis 150,- Euro – je nach Hersteller und Marke, Größe und Eigenschaften. Die Kosten des Reifenwechsels variieren ebenfalls und können zwischen 20,- bis 50,- Euro liegen. Zusätzlich werden noch Gebühren für das Einlagern der Reifen fällig. Die Kosten der wintertauglichen Reifen hängen auch stark vom Zeitpunkt des Kaufs ab – im Sommer sind Winterreifen aufgrund der geringeren Nachfrage zu günstigeren Preisen erhältlich. Daher lohnt es sich, wenn man sich schon frühzeitig um die Anschaffung von entsprechender Saison-Bereifung kümmert. Beim Preisvergleich von Reifen für den Winter helfen Online-Anbieter wie ReifenDirekt – hier findet man Winterreifen verschiedenster Hersteller und Marken anhand von Größe oder eine PKW-Suchmaske. Neben Reifen für die kalte aller Jahreszeiten gibt es beim Online-Anbieter aber auch Sommerreifen, Allwetterreifen, Spezial- und LKW-Räder, Motorradreifen, Kompletträder sowie Felgen und anderes Autozubehör.

Warum Winterreifen wichtig sind

Winterreifen sind speziell für niedrige Temperaturen und winterliche Straßenverhältnisse wie Schnee, Eis und Glätte ausgelegt. Aufgrund der weicheren Gummimischung bieten Winterreifen gegenüber Sommerreifen eine bessere Elastizität bei niedrigen Temperaturen, so dass eine entsprechende Kraftübertragung aus bei Kälte gewährleistet ist. Neben der speziellen Zusammensetzung bieten Winterreifen im Vergleich zu Sommerreifen aber auch über einen anderen Aufbau.

Kennzeichnend ist beispielsweise das Laufflächenprofil eines Winterreifens, das durch zusätzliche Lamellen und eine anders gestaltete Struktur für mehr Griffigkeit auf losem Untergrund sorgt. Größere Profilrillen und Stollen von Winterreifen sorgen daher für eine bessere Traktion und insofern auch für mehr Komfort und Sicherheit im Straßenverkehr. Winterreifen sind mit dem M+S-Symbol gekennzeichnet und eignen sich daher für Matsch und Schnee. Die M+S-Bezeichnung ist jedoch nicht geschützt und wird bei Billig-Herstellern aus China oder den US-Staaten oftmals auch bei solchen Reifen verwendet, die eigentlich gar nicht wintertauglich sind. Seit 2018 müssen Reifen mit offizieller Wintertauglichkeit daher über das Alpine-Symbol verfügen. Das Alpine-Symbol zeigt einen Berg mit Schneekristall und gibt einen eindeutigeren Hinweis auf die Wintertauglichkeit eines Reifens. Wer jetzt also Winterreifen kaufen möchte, sollte sowohl auf das M+S-Symbol als auch das Alpine-Symbol achten. Wie sich die Winterreifen der verschiedenen Hersteller und Marken schlagen, bringt der ADAC regelmäßig im Winterreifen-Test in Erfahrung.

DIY-Räderwechsel: Winterreifen-Wechsel selbst machen

Wo und wie man seinen Räderwechsel durchführt, wird unterschiedlich gehandhabt. Ein großer Teil der deutschen Autofahrer nimmt den Reifenwechsel in der Kfz-Werkstatt vor. Ein anderer Teil spart hingegen mächtig Geld und nimmt den Wechsel von Sommer- zu Winterreifen und umgekehrt bzw. den Wechsel von Kompletträdern oftmals selbst vor. Beim DIY-Reifenwechsel gibt es jedoch einiges zu beachten – und außerdem benötigt man bestimmtes Werkzeug. Hier zählen insbesondere Wagenheber, Radkreuz sowie Drehmomentschlüssel. Vor dem Räderwechsel ist es empfehlenswert, die Mindestprofiltiefe der Reifen zu überprüfen und gegebenenfalls die Roll- bzw. Laufrichtung der Reifen zu beachten. Vor allen Dingen Winterreifen und Reifen für höhere Geschwindigkeiten weisen oftmals ein an die Laufrichtung gebundenes Profil auf. Ein Pfeil auf der Reifenflanke zeigt dabei die vorgeschriebene Laufrichtung des Winterreifens an. Tipp: Mit Kreide oder einem Wachsmalstift kann man die Reifen mit VL (vorne links), VR (vorne rechts), HL (hinten links), HR (hinten rechts) markieren, damit man die Reifen beim kommenden Wechsel wieder an der richtigen Position montiert. Neben der Mindestprofiltiefe, der Laufrichtung oder der Position des Reifens ist natürlich auch auf den vorgegebenen und richtigen Luftdruck zu achten. Dieser ist entweder auf einem Aufkleber im Einstiegsbereich oder in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs nachzulesen.

Beim Do it Yourself-Räderwechsel sollte man das Auto auf einem ebenen und festen Untergrund abstellen. So kann man von vornherein verhindern, dass der Wagenheber während der Montage und Demontage der Räder wegrutscht. Außerdem muss die Handbremse des Fahrzeugs angezogen und der erste Gang eingelegt werden. Wechselt man die Räder an einem Fahrzeug mit Automatik-Getriebe, sollte man die Parkposition (P) einstellen. Anschließend lockert man mit dem Radkreuz oder Drehmomentschlüssel die Radmuttern bzw. Radschrauben. Erst nach Lösen bzw. dem Lockern der Radmuttern oder Radbolzen sollte man das Auto mit Hilfe des Wagenhebers an der dafür vorgesehenen Position anheben. Ist das Auto angehoben und das Rad vollständig in der Luft, kann man die Radmuttern oder Radschrauben vollständig lösen und das Rad von der Radnabe nehmen. Die Radnabe kann man mit grobem Schmirgelpapier oder einer Drahtbürste von Verrostungen reinigen. So lassen sich die Räder beim kommenden Räderwechsel leichter von der Radnabe nehmen.

Nun kann man die neuen Räder montieren. Dabei ist wie schon beschrieben auf die Laufrichtung der Räder (wenn vorhanden) sowie die Profiltiefe zu achten. Tipp: Die Räder mit der jeweils höheren Restprofiltiefe werden bestenfalls auf der Antriebsachse montiert. Bei vorderradangetriebenen Fahrzeugen daher auf der Vorderachse und bei hinterradangetriebenen Fahrzeugen auf der Hinterachse. Die Räder werden mit Hilfe des Radkreuzes zunächst nur handfest angezogen. Anschließend kann man das Auto wieder herunterlassen und den Wagenheber beiseitelegen. Wichtig: Die vorerst handfest angezogenen Radmuttern bzw. Radschrauben müssen nun mit Hilfe des Radkreuzes oder eines Drehmomentschlüssels fest angezogen werden. Dabei ist darauf zu achten, die Radschrauben und Radmuttern möglichst über Kreuz anzuziehen. Empfehlenswert ist dabei ein Drehmomentschlüssel, bei dem das vom Hersteller vorgegebene Anzugsdrehmoment eingestellt und die Räder exakt festgezogen werden können. Nun sind die Räder wie vorgeschrieben montiert. Allerdings sollten die Radmuttern und Radschrauben nach einer Fahrstrecke von 50 Kilometern nochmals nachgezogen werden.