Aktuelles Thema: Reifen und Sicherheit

Das Formel-1-Rennen am vergangenen Wochenende hat hohe Wellen geschlagen. Der ungefährdete Sieg von WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton rückte in den Hintergrund, da Sebastian Vettels Ausfall kurz vor Schluss ein altes Diskussionsthema aufs Neue entfachte.


Was passiert ist: die Kurzfassung

Ferrari-Pilot Sebastian Vettel lag in Spa-Francorchamps auf Platz 3 hinter den beiden Silberpfeilen von Mercedes, als ihm in der vorletzten Rennrunde der rechte Hinterreifen ohne Vorwarnung platzte. Noch ärgerlicher als die verlorenen Punkte war für den Heppenheimer das Risiko, das mit solchen Vorfällen einhergeht. Es war folglich eine recht laute und deutliche Kritik an Reifenhersteller Pirelli. Pirelli verteidigte sich jedoch, denn Vettel versuchte als einziger Fahrer, mit nur einem Boxenstopp durchzukommen; mit der Belastung durch den ungleich höheren Stint (30 Runden) kam der Pneu offensichtlich nicht zurecht, obwohl laut Pirelli-Angaben bis zu 40 Runden möglich sein sollen.

Hochwertige Reifen sind sicher – aber nur im richtigen Alter

Bild: ©istock.com/ViktorCap
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Während die Diskussionen in der Formel 1 weiter anhalten, stellt sich so mancher privater Autofahrer nun die Frage, welches Risiko tatsächlich von den Reifen ausgeht. Klar ist, dass die Belastung eines Formel-1-Rennens im realen Straßenverkehr nicht einmal annähernd erreicht wird; die Wahrscheinlichkeit eines plötzlichen Platzers ist somit wesentlich geringer.

Dennoch empfehlen Experten, bei den Reifen nicht am falschen Ende zu sparen. Gerade dank des Online-Handels sind Markenreifen genau wie andere Zubehörteile günstiger denn je erhältlich, hier finden sich zahlreiche Beispiele dafür. Und: Tests von Institutionen wie dem ADAC haben gezeigt, dass Markenprodukte ihrer Discount-Konkurrenz tatsächlich überlegen sind, und zwar nicht nur in Sachen Haltbarkeit, sondern auch bei wichtigen Kennzahlen wie dem Bremsweg. Die Unterschiede zwischen guten und schlechten Reifen können im zweistelligen Prozentbereich liegen, auch beim Geradeauslauf sind Markenreifen deutlich überlegen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass sie unendlich lange gefahren werden können. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Autoteilen bestehen Reifen teilweise aus organischem Material und dieses ist einem natürlichen Alterungsprozess unterworfen. Beim Kauf sollte ein Reifen nicht älter als drei Jahre sein, da das Alter des Reifens dessen Eigenschaften stark verändert – und zwar zum Schlechteren. Spätestens mit Erreichen des siebten Lebensjahres sollten die Reifen entsorgt werden, ganz unabhängig davon, wie viele Kilometer sie auf dem Kerbholz haben.

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