In der kommenden Herbstzeit kommt es insbesondere während der Dämmerung und den frühen Morgenstunden zu vermehrtem Wildwechsel. Zugleich erhöht sich auch das Risiko einer Kollision – Wildunfälle können nicht nur teuer, sondern auch richtig gefährlich werden. Doch wie verhält man sich bei Wildwechsel und einem Wildunfall richtig? Wir klären auf.
Wildwechsel: Achtung im Herbst
Im Herbst müssen Autofahrer vermehrt auf drohenden Wildwechsel achten. Zugleich erschweren Dunkelheit und Nebel die Sicht. Außerdem sind die Fahrbahnen meist feucht und rutschig, so dass das Risiko besonders hoch ist, bei einem Wildwechsel nicht mehr rechtzeitig reagieren bzw. bremsen zu können. Daher sollte bei Nebel und Regen die Geschwindigkeit unbedingt angepasst werden, ansonsten ist der Zusammenprall zwischen Auto und Wild unvermeidbar. Insbesondere in Bereichen von Waldstrecken oder ländlichen Gebieten und in der Nähe von Feldern ist das Risiko groß, mit einem Wildtier zu kollidieren.
Wie verhält man sich bei einem Wildwechsel?
Bereits in der Fahrschule wurde beigebracht, dass schon das vorausschauende Fahren vor Gefahren wie einem Wildwechsel schützen kann. Daher sollte man die Geschwindigkeit anpassen und ausreichend Abstand zum Vordermann halten. Um schnell reagieren zu können, sollte man konzentriert fahren – Übermüdung am Steuer oder das Telefonieren mit einem Smartphone mindern die Reaktionsfähigkeit und erhöhen daher das Risiko eines Wildunfalls. Erblickt man ein Wildtier, folgen meist noch weitere Wildtiere – das Reduzieren der Geschwindigkeit ist daher in jedem Falle gefragt. Abseits davon sollte man die Scheinwerfer abblenden, da Wildtiere bei besonders grellem Licht instinktiv auf der Fahrbahn stehen bleiben können. Die zusätzliche Betätigung der Hupe kann weitere Folgetiere verscheuchen.
Scheint der Zusammenprall mit einem Wildtier unvermeidbar, sollte man niemals ausweichen. Stattdessen ist es zu empfehlen, das Lenkrad gut festzuhalten und mit maximaler Kraft auf das Bremspedal zu treten. Weicht man dem Tier aus, kommt man unter Umständen von der Straße ab oder fährt in den Gegenverkehr. Als letztes Mittel zur Vermeidung eines Wildunfalls gilt daher immer, eine Vollbremsung vorzunehmen.
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Wer zahlt bei einem Wildunfall?
Bei einem Wildunfall mit Haarwild kommt in der Regel die Kfz-Haftpflichtversicherung auf. Maßgeblich für den Versicherungsschutz ist dabei die Definition von Haarwild gemäß Bundesjagdgesetz. Unter Haarwild fallen daher Rotwild, Damwild, Schwarzwild (Wildschweine), Hasen oder auch Murmeltiere und Füchse. Schäden durch Federwild – daher Vögel – werden durch die Kfz-Teilkaskoversicherung in der Regel nicht abgedeckt. Selbiges gilt für Kühe, Schafe, Hunde oder Katzen, da diese Tiere als Haus- bzw. Nutztiere gelten und daher nicht dem Haarwild zugeordnet werden. Jedoch gibt es mittlerweile viele Kfz-Haftpflichtversicherungen, die auch Schäden durch Nutz- und Haustiere oder Federwild umfassen.
Was muss ich nach einem Wildunfall tun?
Nach einem Wildunfall gelten allgemein dieselben Regeln wie bei jedem anderen Verkehrsunfall. Man sollte daher die Unfallstelle mittels Warndreieck absichern. Anschließend sollte man die Polizei rufen, die wiederum den Revierinhaber oder einen zuständigen Jäger über das angefahrene Wildtier informiert. Anschließend wird das verletzte Tier durch den Revierinhaber versorgt oder von den Schmerzen vor Ort erlöst. Wichtig: Der Revierinhaber stellt auch die Unfallbescheinigung für die Versicherung aus. Diese sollte man unbedingt verlangen, da die Unfallbescheinigung für die reibungslose Schadensregulierung essenziell ist. Niemals sollte man das verletzte Tier anfassen oder gar transportieren. Verletzte Tiere können aggressiv sein oder sogar Krankheiten übertragen. Wer ein totes Wildtier wie Rehe oder Wildschweine einfach mitnimmt, muss aufgrund von Wilderei mit einer Anzeige bzw. einer Geldstrafe oder gar Haftstrafe rechnen.