Werkstattbarometer 2013 – Rückblick und Prognose der Branche

Deutsche Werkstätten leben zu 75 Prozent von Privatkunden. Während also die Vermittlung von angegliederten Autohäusern, Kfz-Versicherungen und Flotten-Serviceverträgen eher gering sind, tragen Privatpersonen den größten Anteil der Umsätze von Werkstätten. Und davon wiederum beträgt der Stammkundenanteil beachtliche 77 Prozent im deutschen Mittel. Lediglich 17 Prozent der Werkstattbesucher sind Neukunden. Dabei gelten die Mitarbeiterlöhne als die größten Kostenfaktoren von Werkstätten. Im Schnitt entfallen 46 % der Kosten auf das Personal, etwa ein Fünftel der Ausgaben fließen hingegen in Investitionen in die Ausstattung. 

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Rückblick der Branche

Laut der Umfrage „Autoscout24 Werkstattbarometer“ aus dem zweiten Halbjahr 2013, sind die deutschen Werkstätten mit ihren Erträgen durchaus zufrieden. Über die Hälfte blicken auf eine positive Umsatzentwicklung zurück. Dabei ist auch bei über der Hälfte der befragten Werkstätten eine stabile Marge in den vergangenen sechs Monaten zu verzeichnen. Insbesondere freie Werkstätten konnten im zweiten Halbjahr 2013 eine überaus positive Entwicklung erzielen und bei nahezu einem Fünftel der Unternehmen sind die Gewinne sogar gestiegen.

Status Quo – Drei Viertel der Werkstätten sind zufrieden

Ob steigende oder stabile Umsätze, 75 Prozent der befragten Unternehmer sind mit ihren zumindest konstanten Margen zufrieden. Während eine sehr gute Stimmung in der Branche herrscht, sind lediglich sieben beziehungsweise acht Prozent unzufrieden oder sehr unzufrieden. Auch hier offenbart sich wieder die Diskrepanz zwischen Vertragswerkstätten und Freien. Letztere können positiver auf das vergangene Jahr und den aktuellen Status blicken.

Prognose für die Zukunft 

Während ein Viertel der befragten Werkstätten von einem Anstieg der Umsätze ausgeht, sind immerhin ganze 50 Prozent von einer konstanten Umsatzentwicklung überzeugt. Hierbei herrscht sowohl im Lager der Freien als auch der Vertragswerkstätten Optimismus. Ähnliches gilt für die zu erwartenden Margen. Insgesamt gehen 61 Prozent aller befragten Werkstätten von einem gleichbleibenden Niveau aus.

Der Grund für den Optimismus

Ein großer Teil der Freien und Vertragswerkstätten ist sowohl mit den vergangenen Monaten und der aktuellen Lage zufrieden als auch davon überzeugt, dass sich der momentane Zustand in den kommenden sechs Monaten fortsetzen wird. Die derzeitige positive Konjunktur und das damit einhergehende, aktive Konsumklima sind offensichtliche Gründe für die Entwicklung. Angesichts der Tatsache, dass es sich bei den meisten Kunden sowohl um Privatpersonen als auch um Stammkunden handelt, ist und bleibt das Ziel sämtlicher Werkstätten, Bestandskunden zu binden und das Neukundensegment signifikant auszubauen.

Saisonale Schwankungen als Risikofaktor

Die Auslastung der Werkstätten hängt nicht zuletzt deutlich von den saisonalen Gegebenheiten ab. Zur Urlaubssaison im Sommer wie im Winter steigen die Werkstattbesuche deutlich an. Dies bringt saisonale Schwankungen mit sich, welche gezielt von den Werkstätten ausgeglichen werden können. Finanzierungsangebote, saisonale Rabattaktionen und die Ansprache bestimmter Kundensegmente können den Umsatz in ruhigeren Zeiten befeuern und auf diese Weise eine Stabilität forcieren. Diese Möglichkeiten werden von mehr als der Hälfte aller Werkstätten genutzt. Aktuell entscheiden sich hingegen lediglich 5 Prozent sämtlicher deutscher Werkstätten für klassische Werbemaßnahmen, wie Mailings, Newsletter und Serienbriefe.

Bildquelle: ©AutoScout24.de