Autobatterie: Ratgeber, Tipps und Empfehlung

Die Autobatterie – auch Starterbatterie genannt – ist ein Akkumulator, der unter anderem den benötigten Strom für den Anlasser liefert. Eine Starterbatterie ist somit bei nahezu jedem modernen Kraftfahrzeug verbaut. Wenn die Autobatterie bei den kälteren Jahreszeiten schwächelt, ist das ein erstes Anzeichen für eine neue Starterbatterie. Wir klären, worauf beim Kauf einer Autobatterie zu achten ist und wie man die richtige Autobatterie fürs Auto findet.


Warum Autobatterie?

Seit Januar 2015 beliefert Banner Batterien den Volkswagen Konzern mit den innovativen EFB-Start-Stopp-Batterien für „Blue Motion“-Start-Stopp-Fahrzeuge. Foto: ©Banner GmbH

Die Starterbatterie – bei PKWs und anderen Kraftfahrzeugen auch Autobatterie oder Fahrzeugbatterie bezeichnet – ist ein Akkumulator (sprich Akku), der unter anderem dafür verantwortlich ist, die für den Anlasser eines Verbrennungsmotors notwendige elektrische Energie zu liefern. Hauptsächlich werden als Starterbatterien im Auto so genannte Bleiakkumulatoren eingesetzt. Für den Anlasser des Kfz-Motors werden kurzzeitige, enorm hohe Stromstärken von mehreren hundert Ampere benötigt. Zudem liefert die Autobatterie die notwendige elektrische Energie bei einer nicht laufenden oder schwachen Lichtmaschine für verschiedene elektrische Verbraucher – etwa Zigarettenanzünder, Autoradio oder gar Sitzheizung. Somit sind Autobatterien für den Betrieb in PKW-Bordnetzen mit einer typischen Spannungsversorgung von 12,7V bis 12,9V konzipiert.

Eine schwächelnde Autobatterie ist vor allen Dingen daran zu erkennen, dass der Motor nur kärglich startet und der Anlasser zumeist mit müden Klackergeräuschen reagiert. Vor allen Dingen bei kalten Wintertagen quittieren Starterbatterien gerne ihren Dienst. Autobatterien sind klassische PKW-Verschleißteile – herkömmliche Autobatterien auf Basis eines Bleiakkumulators müssen meist nach vier bis fünf oder sechs Jahren im Rahmen der Auto-Pflege und Auto-Wartung ausgetauscht werden. Außerdem müssen Autobatterien bei mechanischen oder thermischen Beschädigungen, bei extrem starker Kälte oder durch eine Tiefenentladung ausgetauscht werden. Durch geringe Temperaturen im Winter steigt der elektrische Widerstand einer Autobatterie, was sich wiederum unmittelbar auf die Leistungsfähigkeit der Autobatterie auswirkt.

Wie finde ich die richtige Autobatterie für mein Auto?

Beim Kauf einer Autobatterie sollte man nicht nur auf die spezifischen Abmessungen bzw. Einbaumaße, sondern auch die vom Fahrzeughersteller geforderte Mindestkapazität der Autobatterie beachten. Außerdem ist auf den unterstützten Batterietyp, das Befestigungssystem sowie die Batterieanschlüsse des Fahrzeugs zu achten. Welche Batterie in ein Auto passt, ist meist in der Betriebs- bzw. Bedienungsanleitung des Fahrzeugs beschrieben. Die notwendigen Werte zur Autobatterie – etwa Kapazität, Kaltstartstrom, Spannung, Bauform sowie die spezifischen Batterie-Maßangaben – sind entweder auf der Autobatterie selbst oder in der mitgelieferten Bedienungsanleitung beschrieben. Im Idealfall wählt man einfach eine Starterbatterie mit denselben technischen Daten wie die Autobatterie, die bereits serienmäßig im Auto verbaut ist.

ETN-Nummer von Autobatterien

Die Kapazität der Autobatterie ist meist in Ah – den so genannten Amperestunden – angegeben. Kleinere Abweichungen – beispielsweise 44 Amperestunden statt geforderten 47 Amperestunden – sind unproblematisch. Nach oben hin kann die Kapazität der Autobatterie gerne größer ausfallen – dann profitiert man durch eine höhere Reserve. Die Abmessungen der Autobatterie (Länge x Höhe x Breite) können auch durch einfaches Abmessen ermittelt werden. Vorteil bei europäischen Batterieherstellern heutiger Zeit ist, dass die Batteriegehäuse genormt sind – dann weist die Batterie eine so genannte ETN (European Type Number) auf. Auto-Akkumulatoren mit der ETN-Nummer können ohne Einschränkungen untereinander getauscht werden. Die ETN enthält technische Daten zur Nennspannung, Kapazität, Kaltstartstrom, Bauform sowie Lage der Anschlusspole und kann entsprechend untenstehender Tabelle aufgeschlüsselt werden. Insgesamt setzt sich die neunstellige ETN-Nummer von Starterbatterien aus 9 Ziffern zusammen, die wiederum in drei Gruppen (A/B/C) mit jeweils drei Ziffern gegliedert ist.

Beispiel ETN: 555 059 042 (DIN 555 59)

Ziffer 1

Ziffer 2 und 3

Ziffer 4 bis 6

Ziffer 7 bis 9

Nennspannung (Batteriespannung in Volt) Kapazität in Ah bei 20-stündiger Entladung Zählnummer aus DIN-Nummer übernommen Kälteprüfstrom in A
  • 0 bis 4: 6 Volt
  • 5 bis 7: 12 Volt

Genauer:

  • 0 = 6 Volt, 1 bis 99 Ah
  • 1 bis 4 = 6 Volt, 100 bis 499 Ah
  • 5 = 12 Volt, 1 bis 99 Ah
  • 6 = 12 Volt, 100 bis 199 Ah
  • 7 = 12 Volt, 200 bis 299 Ah
  • 8 bis 9: Nummer mit Sonderstellung

 

  • Ab 100 Ah: Erhöhung der ersten Stelle um 1
  • Ab 200 Ah: Erhöhung der ersten Stelle um 2
  • Ziffer 4: 0 (Akku bereits mit DIN-Nummer registriert)
  • Ziffer 4: 1 (Neuregistrierung ohne DIN-Nummer)
  • Ziffer 4: 9 (wartungsfreie Elektrolyt-Batterie)
  • Ziffer 5 und 6: DIN-Ableitung – somit Angaben zur Rüttelfestigkeit, Bodenleisten, Bauform, Schaltung, Zyklenfestigkeit, Polanschluss-Anordnung
Wert wird mit 10 multipliziert, Kälteprüfstrom nach EN (10% des Stromes in Ampere)

Die meisten genormten Starterbatterien weisen indes Abmessungen von 175 Millimetern in der Breite sowie 175 oder 190 Millimetern in der Höhe auf.

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Batterietyp und Plattenmaterial

Oldtimer-Batterie von Bosch Automotive Tradition im traditionellen Design. Foto: ©Bosch Presse

Die Leistungsfähigkeit und Einsatzfähigkeit einer Starterbatterie ist insbesondere von dem spezifischen Plattenmaterial abhängig. Allgemeinhin kann man Autobatterien in drei Unterarten kategorisieren – die Kalzium-Batterien (Ca+/Ca-) und Low-Antimon-Batterien (Antimon+/Antimon-) sowie Mischformen (Antimon+/CA-) aus beiden Batterietypen. Low-Antimon-Starterbatterien werden nur noch selten im Bereich der Kfz-Starterbatterien verwendet, da hier ein häufiges Ein- bzw. Nachfüllen von Wasser in die Starterbatterie notwendig ist. Dahingegen kann sich vermehrt die Kalzium-Batterie durchsetzen, die mit einem geringen Wasserverbrauch, einer hohen Unfallsicherheit sowie einer niedrigen Selbstentladungsrate aufwartet. Im Vergleich mit Low-Antimon-Batterien weisen Kalzium-Batterien allerdings eine geringere Zyklusfestigkeit auf – Low-Antimon-Batterien können viele Lade- und Entladungsvorgänge besser verkraften. Hybrid-Batterien – Antimon+/CA-Batterien – weisen einen höheren Wasserverbrauch als reine Kalzium-Batterien auf und sind entsprechend an dem kleinen Einfüllstutzen zu erkennen.

Gelbatterie, AGM-Batterie oder Nassbatterie?

Abseits von Kalzium- oder Antimon-Batterien unterscheidet man aber auch Nassbatterien, AGM-Batterien sowie EFB-Batterien.

  • Nassbatterie (flüssiges Elektrolyt)
  • AGM-Batterie (Absorbent Glass Mat)
  • EFB-Batterie (Enhanced Flodded Battery)

Im PKW-Bereich sind die weitestgehend wartungsfreien Nassbatterien immer noch weit verbreitet – aufgrund des geringen Wasserverbrauchs müssen derlei Batterien nicht mit destilliertem Wasser nachgefüllt werden. Fahrzeuge mit höherem Stromverbrauch sowie Fahrzeuge mit Start-Stopp-Automatik verfügen hingegen vermehrt über so genannte AGM- oder EFB-Batterien. AGM-Batterien weisen eine höhere Zyklenfestigkeit auf und können viele Be- und Entladungen mühelos überstehen. Allerdings eignen sich AGM-Batterien vornehmlich für den Einbau im Kofferraum, nicht im warmen Motorbereich. Weil AGM-Batterien geringe Innenwiderstände aufweisen, verfügen sie über ein sehr gutes Kaltstartvermögen.  AGM-Batterien sollten allerdings nur bei Fahrzeugen mit einer Ladespannung von 14,7 Volt bis 15 V zum Einsatz kommen. EFB-Batterien sind mit herkömmlichen Nassbatterien vergleichbar – allerdings verfügen EFB-Batterien ein besonderes Innnengewebe, das ein schnelleres Ent- und Aufladen ermöglicht. Damit sind EFB-Batterien enorm zyklenfest und weisen eine vergleichsweise höhere Lebensdauer auf, allerdings auch in der Herstellung und letztlich im Kauf deutlich kostspieliger.

Spielt die Marke der Autobatterie eine Rolle?

Grundsätzlich spielt es keine Rolle, von welcher Marke die Autobatterie stammt. Möchte man eine Autobatterie kaufen, sollte man dennoch nicht das billigste Produkt wählen. Renommierte Hersteller von Marken-Autobatterien sind Bosch, Varta, MOLL, intAct, Ective, Banner oder Exide. NoName-Batterien sind zwar günstiger und funktionieren meist genauso gut, weisen jedoch oftmals eine geringere Lebensdauer auf. Autobatterien muss man nicht unbedingt direkt beim Hersteller kaufen, sondern auch kostengünstiger im Kfz-Zubehörhandel beziehen. Im Internet tummeln sich zudem vielerlei Anbieter von Autobatterien, die selbst Markenprodukte zu günstigen Batterie-Aktionspreisen anbieten.