Bei Schnee und Eis Auto zu fahren ist in vielen Regionen Deutschlands nicht alltäglich. Wenn Autofahrer wenig Erfahrung haben und nicht mit Glatteis rechnen, kann es schnell gefährlich werden. Gerade bei den Temperaturen knapp um den Gefrierpunkt ändern sich die Fahrbahnverhältnisse rasch. Es gibt bestimmte Fahr-Verhaltensweisen, die bei den besonderen Straßenverhältnissen im Winter für mehr Sicherheit sorgen. Welche das sind und wie es sich mit dem Auto sicher durch die kalte Jahreszeit fahren lässt, ist jetzt Thema.

Reifen und Bremsen checken
Ein wesentlicher Faktor für sichere Fahrt im Winter ist die Bereifung. Wer mit Sommerreifen im Winter fährt, handelt fahrlässig und kann von der Polizei mit einem Ordnungsgeld von 60 bis 80 Euro bestraft werden. Zudem wird ein Punkt in Flensburg fällig. Übrigens: Nicht nur der Fahrer wird bestraft, sondern auch der Halter. Dieser kann mit einem Bußgeld von 75 Euro belegt werden, weil er zugelassen hat, dass jemand sein Auto bei winterlichen Straßenverhältnissen ohne geeignete Reifen fährt. Auch ihm droht ein Punkt in Flensburg.
Intakte Winterreifen haben eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter. Experten empfehlen jedoch mindestens 4 Millimeter im Winter. Außerdem dürfen die Reifen nicht zu alt sein. Spätestens nach sechs Jahren ist das Material so hart geworden, dass ein guter Grip auf der Fahrbahnoberfläche nicht mehr gegeben ist.
Bremsscheiben prüfen und bei Bedarf erneuern
Der zweite wesentliche Faktor für sicheres Fahren und Bremsen bei Schnee und Eis sind intakte Bremsbeläge. Bevor die Wintersaison startet sollten Halter unbedingt den Zustand der Bremsen prüfen bzw. in einer Fachwerkstatt prüfen lassen. Im Zweifel ist es ratsam diese neu zu belegen. Bremsscheiben für verschiedene Automarken sind unkompliziert beispielsweise bei Daparto online bestellbar. Die Produktpalette lässt sich nach Hersteller, Baureihe und Modell filtern oder alternativ über die KBA-Nummer und dazugehöriger Fahrzeugauswahl eingrenzen. Auf diese Weise finden User rasch die passenden Bremsscheiben. Über den Online-Kauf lässt sich oft Geld sparen, denn werden die Bremsen über eine Fachwerkstatt bestellt, wird in der Regel ein entsprechender Gewinnsaufschlag fällig.
Grundregeln für Winterfahren vor dem Start
Bevor es im Winter auf die Straße geht, sollten Autofahrer für freie Sicht sorgen. Schnee und Eis muss von allen Scheiben rundherum entfernt werden, genauso von den Seitenspiegeln, von den Scheinwerfern und sämtlichen anderen Leuchten. Funktioniert das Entfernen nicht mit dem Kratzer, sind lauwarmes Wasser oder spezielle Enteisungsmittel hilfreich.
Vorsicht: Kochendes Wasser ist ungeeignet, denn es greift Kunststoff- und Gummiteile an. Zudem kann die Elektronik Schaden nehmen. Auch das Dach sollte von Schnee und Eis befreit werden, da es bei einer Vollbremsung unerwartet auf die Windschutzscheibe hinunterrutschen und die Sicht versperren könnte. Es muss gewährleistet sein, dass die Wischerblätter unbeschädigt und frei von Verschmutzungen sind. Außerdem muss die Scheibenwaschanlage mit frostschutzsicherer Flüssigkeit ausreichend befüllt sein. Als Notfall-Ausrüstung im Winter haben sich im Pkw wärmende Decken, eine Schaufel, Sand und ein kleiner Vorrat von Snacks bewährt.

Fahrverhalten auf winterlichen Fahrbahnen
Generell gilt: Glatte Straßen – niedrige Geschwindigkeit! Auf winterlichen Straßen, auf Eis und Schnee brauchen Winterreifen wesentlich mehr Zeit zum Bremsen und sie benötigen einen längeren Bremsweg als auf sommertrockenen Straßen. Das bedeutet für Autofahrer, dass der Sicherheitsabstand auch deutlich größer sein muss. Eine Faustregel sagt, dass ein ganzer Tacho Abstand als Minimum anzusehen ist. Das bedeutet bei einer Geschwindigkeit von 70 km/h ein Abstand von 70 Metern. Damit verschaffen sich Autofahrer ausreichend Platz zum Ausweichen und Bremsen. In waldreichen Gebieten kann es auch im Winter zu unerwarteten Wildwechseln kommen. Deshalb ist eine angepasste Geschwindigkeit, vorausschauendes Fahren und die richtige Reaktion beim Wildwechsel für Mensch und Tier nicht selten lebenswichtig.
Mit Gefühl fahren und nicht durchdrehen
Räder sollten beim Fahren auf Schnee nicht durchdrehen. Andernfalls kann es geschehen, dass sich diese tief in den Schnee eingegraben und sich das Fahrzeug festfährt. Sanftes Beschleunigen bei niedriger Drehzahl ist sinnvoll und in Kombination mit frühem Hochschalten fällt es leichter, die Räder nicht durchdrehen zu lassen. Auch Anfahren im zweiten Gang ist wirkungsvoll. Generell sollte das Auto im Winter behutsam geführt und Fahrmanöver langsamer als sonst ausgeführt werden. Die defensive und zurückhaltende Fahrweise bezieht sich auf Lenkmanöver, Beschleunigungsmanöver und Schaltmanöver.
Sichtbar werden: Licht an
Zur eigenen Sicherheit ist Fahren bei eingeschaltetem Tagfahrlicht unverzichtbar. Andere Verkehrsteilnehmer werden so leichter auf das Fahrzeug aufmerksam. Das gilt besonders bei Schneefall. In Deutschland gilt darüber hinaus eine besondere Regel: Behindert die Witterung tagsüber die Sicht in erheblichem Umfang, ist das Abblendlicht einzuschalten.
Lieber eigene Spuren hinterlassen
Auf verschneiten Straßen empfiehlt es sich nach Möglichkeit durch frischen Schnee zu fahren. Wer direkt in die Spur des Autos vor ihm fährt, nimmt ein vermeidbares Risiko in Kauf. Das vorfahrende Fahrzeug verdichtet den Schnee, der bei Temperaturen deutlich unter null sehr schnell Eis bildet. Die Fahrspur ist deutlich rutschiger und damit gefährlicher zu befahren als frischer Schnee.
Richtig bremsen im Winter
Wie oben bereits erwähnt ist eine angepasste Geschwindigkeit wesentlich bei Fahrten im Winter auf nassen, glatten und verschneiten Straßen. Die niedrige Geschwindigkeit verschafft Zeit für die richtige Reaktion. Außerdem entwickeln Fahrer ein Gefühl für die veränderte Fahrbahnhaftung ihres Autos. Wichtig zu wissen: Solange es nur geradeaus geht, ist Fahren auf eisglatten Straßen unproblematisch. Muss gebremst oder gelenkt werden, beginnen die Schwierigkeiten.
Vollbremsung testen
Wie greift das ABS? Um das herauszufinden ist einer Vollbremsung unter kontrollierten Bedingungen hilfreich. Beim Bremsen sollte das Bremspedal entsprechend stark pulsieren oder rattern. Das signalisiert, dass die Haftgrenze der Räder erreicht ist. Der Wagen muss nach wie vor gut lenkbar sein. Der Druck auf das Bremspedal darf in diesem Manöver nicht zurückgenommen werden. Die Abfolge „bremsen – lenken – bremsen“ sollte ein paar Mal in einer sicheren Umgebung geübt werden, damit das besondere Fahrverhalten im Ernstfall nicht zusätzlich für Irritationen sorgt. Noch schlimmer wäre, wenn der Fahrer die Vollbremsung aus Angst vor unkontrolliertem Schlittern nicht so stark wie nötig ausführt und einen Crash produziert.
Fahrsicherheitstraining für zaghafte Fahrer
Die besondere Herausforderung des Fahrens auf winterglatten Straßen sorgt bei manchen Fahrzeugführern für Angst und Unsicherheit. Ein Fahrsicherheitstraining bei der Deutschen Verkehrswacht an einem Standort in der Nähe ist in solchen Fällen gut angelegtes Geld.
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