GTÜ: Der große Autobatterie-Test 2017

Die GTÜ – die Gesellschaft für Technische Überwachung mbH – hat aktuell gemeinsam mit der Auto Zeitung insgesamt 10 verschiedene Autobatterien unterschiedlicher Hersteller getestet. Die Preise der Starterbatterien variierten zwischen 94,- bis zu 333,- Euro. Mehr als die Hälfte der getesteten Autobatterien konnte sich das GTÜ-Urteil „sehr empfehlenswert“ einheimsen. Welche Autobatterien besonders empfehlenswert sind, klärt der GTÜ-Test im Detail.


Hohe Anforderungen an die Starterbatterie – vor allen Dingen im Winter

Starterbatterien sind insbesondere bei anstehender Winterzeit hoch im Kurs. Die Starterbatterie – auch einfach nur Autobatterie oder Akku genannt – liefert die für den Anlasser notwendige Energie und liefert zugleich den notwendigen Strom für Bordcomputer, Assistenz- und Entertainment-Systeme sowie verschiedene Komfort- und Sicherheitseinrichtungen im Auto. Umso standfester, langlebiger und leistungsfähiger muss die Autobatterie als wichtiges Verschleiß- und Kfz-Ersatzteil in modernen Fahrzeugen sein. Doch nur die wenigsten Autofahrerinnen und Autofahrer wissen, welche Autobatterie empfehlenswert ist. Lohnt sich eine günstige No-Name-Batterie? Oder muss es doch die teure Markenbatterie von Herstellern wie Varta, Bosch oder Exide sein?

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GTÜ testet: Zehn Autobatterien zwischen 94,- bis zu 333,- Euro

GTÜ testet Starter-, Start-Stop- (EFB & AGM) Batterien. Quelle: GTÜ

Die GTÜ nimmt sich im Batterie-Test ganze 10 Exemplare verschiedenster Autobatterien zur Brust und testet die Energiespeicher und Energielieferanten auf Herz und Nieren. Mit dabei sind vier herkömmliche Blei-Säure-Akkus, die noch immer bei vielen PKWs zur Erstausrüstung dazugehören. Dazu zählen Autobatterien des Typs „intAct Start Power“ von Keckeisen, „Kamina start“ von Moll und „Sealed High Performances“ von Uni1Energy. Außerdem bezieht die GTÜ drei – unter anderem für Fahrzeuge mit Start-Stopp-Automatik geeignete – Starterbatterien mit EFB-Technik (Enhanced Flooded Battery) in den Test mit ein. Getestet werden die Modelle „Start-Stopp“ von Exide, „EFB“ von Ford und „Blue Dynamic E45“ von Varta. Aber auch die besonders teuren und zugleich zyklenfesten AGM-Batterien sind im Portfolio der bekannten Autobatterien vertreten. Dazu können sich die „Running Bull“ von Banner, „S5 A08“ von Bosch und die „Silver Dynamic E39“ von Varta zählen.

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Preis-Leistungs-Sieger: „intAct Start Power“ von Keckeisen

Prinzipiell gilt: AGM- und EFB-Batterien sind preislich deutlich höher bemessen als konventionelle Starterbatterien. Die Kapazitäten der Batterien lagen jeweils zwischen 70 und 75 Ah – daher passend für Benziner-Modelle der Kompaktklasse und Diesel-PKWs mit weniger als zwei Litern Hubraum. Die GTÜ ging im Test insbesondere auf Kapazität, Zyklenfestigkeit, Kaltstartvermögen und Preis-Leistungs-Verhältnis ein. Dabei stellte sich heraus: Günstig muss nicht immer schlecht sein – als Preis-Leistungs-Sieger geht die „intAct Start Power“ von Keckeisen für 102 Euro hervor. Der Gesamtsieger des GTÜ-Tests, die „Silver Dynamic E39“ von Varta, liegt preislich etwa im Mittelfeld.

Die Preise der Starterbatterien variierten zwischen 94,- bis zu 333,- Euro. Mehr als die Hälfte der getesteten Autobatterien konnte sich das GTÜ-Urteil „sehr empfehlenswert“ einheimsen. Welche Autobatterien besonders empfehlenswert sind, klärt der GTÜ-Test im Detail. Quelle: GTÜ

Nenn-Kapazität nicht immer erreicht

Eine wichtige Erkenntnis aus dem GTÜ-Test: Kaum eine der getesteten Auto-Batterien zeigte im Labor die angegebene Nenn-Kapazität. Allein die „Start-Stopp“ von Exide (EFB) entspricht dem Nennwert, die „Running Bull“ von Banner (AGM) übersteigt ihn hingegen leicht. In der Testdisziplin „Kaltstartvermögen“ glänzten vor allen Dingen die AGM-Batterien. Nach zwölf Stunden in der Kältekammer bei minus 20 Grad Celsius punkteten die möglichen Startvorgänge in Folge: bei Varta sind es 28 Starts, bei Bosch 27 Starts und bei Banner 24 Starts auf den ersten drei Rängen. Die weiteren Plätze gehen an den Blei-Säure-Stromspender von Keckeisen mit 18 und die EFB von Ford mit 17 erfolgreichen Startvorgängen.

Hohe Zyklenfestigkeit bei AGM-Batterien

In Rahmen der Zyklenfestigkeit konnten ebenfalls die teuren aber feinen AGM-Batterien punkten. Alle AGM-Exemplare konnten im Test mehr als die vorgegebenen 15 Entladezyklen erreichen. Danach rangieren die EFB-Batterien von Ford (13 Zyklen), Exide (elf Zyklen) und Varta Blue Dynamic (fünf Zyklen). Zugleich wurde nach der Entladung aber auch die Regeneration von den GTÜ-Ingenieren getestet. Auch hier konnte die AGM-Starterbatterie des Herstellers Banner punkten, die es im Test auf 102 Prozent der Anfangskapazität brachte. Die Varta Silver Dynamic konnte eine Anfangskapazität von 90 Prozent und die Bosch-Starterbatterie eine Anfangskapazität von 89 Prozent erreichen. Auf den übrigen Rängen reihten sich der Blei-Säure-Akku von Keckeisen (66 Prozent), die EFB-Batterie von Ford (61 Prozent) und die EFB-Vertreter Exide sowie Varta Blue Dynamic (jeweils 60 Prozent) ein.

Fazit

Insgesamt haben die zehn der von der GTÜ getesteten Fahrzeugbatterien erstaunlich gut abgeschnitten. Die Hälfte der Testkandidaten erhält das GTÜ-Urteil „sehr empfehlenswert“. Vier der getesteten Batterien brachten es im Test immerhin noch auf ein „empfehlenswert“. Eine weitere, wichtige Erkenntnis: Auch konventionelle Auto-Batterien können gut sein. Preis-Leistungs-Sieger ist laut GTÜ eine Blei-Säure-Batterie – die „intAct Start Power“ von Keckeisen.