Der EU-Drohnenführerschein ist eines der aktuellen Mysterien bei allen Drohnen-Piloten. Diese stellen sich zum Thema Führerschein für eine Drohne immer wieder folgende Fragen:
- Was kostet der Drohnenführerschein?
- Wo kann man den Drohnenführerschein machen?
- Wann benötigt man einen Drohnenführerschein?
- Welche Drohnenführerscheine gibt es?
Was kostet der Drohnenführerschein?
Seit Gültigkeit der neuen EU-Drohnenverordnung aus dem Jahr 2021 sind das die häufigsten Fragen, die sich Drohnen-Piloten und vor allem Drohnen-Anfänger stellen. Durch die wechselnden Umstände gibt es viele Missverständnisse und Unsicherheiten. Zum Beispiel: Ist der Drohnenführerschein kostenlos? Dies war nämlich anfangs in der Tat der Fall – zumindest für den kleinen Drohnenführerschein (EU-Kompetenznachweis) musste man zu Beginn nichts bezahlen. Aber dies hat sich mittlerweile geändert. Nun liegt der Preis für den kleinen EU-Drohnenführerschein bei 25,- Euro beim Luftfahrtbundesamt (LBA).
Der große Drohnenführerschein liegt hingegen bei 99,- Euro bis hin zu über 500,- Euro. Der günstigste Anbieter des Drohnenführerscheins A2 (Fernpilotenzeugnis A2) ist aktuell der holländische Anbieter Drone-Class. Hier kann die Schulung inklusive Prüfung komplett online gebucht und abgeschlossen werden – und das für nur 99,- Euro. Einen zusätzlichen Rabattcode für Drone-Class gibt es aktuell nicht.
Wann benötigt man einen Drohnenführerschein?
Doch wann benötigt man den großen Drohnenführerschein überhaupt und wann genügt der kleine Drohnenführerschein? Und gibt es sogar Drohnen, die ganz ohne Drohnenführerschein geflogen werden dürfen?
Drohnen unter 250 Gramm oder Drohnen der Klasse C0 benötigen keinen Drohnenführerschein. Lediglich eine gültige Drohnenversicherung ist erforderlich. Ab 250 Gramm MTOM genügt der kleine Drohnenführerschein, um in der Kategorie OPEN A3 zu fliegen – also weit weg von Menschen und in einem Abstand von 150 Metern zu Wohngebieten, Gewerbegebieten, Industrieanlagen etc.
Will man sich jedoch Menschen nähern, so ist dies unter Umständen nur mit Hilfe des großen Drohnenführerscheins (Fernpiloten-Zeugnis A2) möglich. Je nach Drohne und Risikoklasse darf man dann auch mit Drohnen oberhalb von 250 Gramm näher an Menschen fliegen (bis zu 50 Metern / 30 Metern oder gar bis zu fünf Metern im Langsam-Modus).
Gibt es eine Drohnen-Klassifizierung?
Neue Drohnen sollen zukünftig nach Risikoklassen (Drohnen-Klassen) klassifiziert werden. Bisher hat jedoch noch keine Drohne je eine Einstufung in eine Drohnen-Klasse erhalten. Dies liegt an den fehlenden Abnahmeprozessen und nicht an den Fähigkeiten der Drohnen oder Drohnen-Hersteller.
Will man den Gerüchten glauben, so steht die Veröffentlichung der neuen DJI Mini 3 oder gar DJI Mini 3 Pro kurz vor der Tür. Diese dürfte dann (wie auch schon ihre Vorgänger) das begehrteste und erfolgreichste Drohnen-Modell überhaupt werden. Doch vermutlich wird auch die DJI Mini 3 keine Drohnen-Risikoklasse und Zertifizierung erhalten. Da die Mini 3 von DJI aber sicherlich auch unterhalb der 250 Gramm Grenze liegen wird, hat dies keine erkennbaren Nachteile, da Drohnen unter 250 Gramm auch ohne Zertifizierung bereits in der „besten“ Kategorie Open A1 und somit nahe an Menschen geflogen werden dürfen. Und dies auch dauerhaft bzw. ohne Beschränkung durch eine Übergangsregelung. Der Erscheinungstermin der DJI Mini 3 steht jedoch noch nicht fest. Einige Leak-Fotos und Leak-Videos wurden im Netz aber bereits veröffentlicht.