Kommt die blaue Umweltplakette, könnte vielen Dieselfahrern ein Fahrverbot in deutschen Großstädten drohen. Unter Umständen kann das Fahrverbot für Euro-5-Fahrer umgangen werden – beispielsweise mit einer Umrüstung auf die Abgasnorm Euro 6. Kommt die blaue Umweltplakette, könnte der Hersteller Twintec eine vergleichsweise unkomplizierte und kostengünstige Nachrüstung für Euro-5-Fahrzeuge in petto haben.
Euro-6-Nachrüstung von Twintec
Der bekannte Katalysatoren-Hersteller Twintec hat mit dem BNOx-SCR-System eine Euro-6-Nachrüstung sowohl für Neu- als auch für Gebrauchtwagen entwickelt, das den Ausstoß der unliebsamen NOx-Stickoxide enorm reduzieren soll. Die Kosten für eine solche Nachrüstung des Euro-6-Systems sollen überschaubar und auch für Autofahrer mit kleinem Portemonnaie zu bewältigen sein – um die 1.500,- Euro zuzüglich Einbaukosten könnten für ein solches BNOx-SCR-Systems fällig werden.
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Das BNOx-System von Twintec ähnelt den bekannten AdBlue-Systemen, doch im Unterschied zu herkömmlichen SCR-Katalysatoren (selective catalytic reduction) wird die wässrige, harnstoffhaltige AdBlue-Lösung nicht direkt in den Abgasstrang bzw. Auspuff eingeblasen, sondern in einen eigens dafür vorgesehen, elektrischen Ammoniak-Generator einspritzt, der wiederum über einen Abgaskrümmer vor dem Turbolader bzw. aus einem Abgasteilmassenstrom mit entsprechender Energie versorgt wird. Durch den Generator fließen wiederum die schadstoffreichen Abgase, die aus dem Krümmer vor dem Turbolader entnommen werden und eine entsprechende hohe Temperatur aufweisen. Weiterhin wird der SCR-Generator durch einen zusätzlichen, elektrischen Heizkatalysator befeuert – etwa bei Kaltstart des Fahrzeugs. Das dabei entstehende Ammoniak wird anschließend mittels Mischer in den Abgasstrang eingeführt. Die erforderliche Heizleistung sowie die entsprechende Dosiermenge wird durch das Abgassteuergerät mit Hilfe von Betriebsdaten und der Systemsensorik aus den Temperatur- und NOx-Sensoren ermittelt.
Die Vorteile des Systems liegen in einer besser verteilten Zumischung des Ammoniaks in den Abgasstrom und einer hohen Leistungsfähigkeit selbst bei niedrigen Abgastemperaturen. Nachteil des Systems ist, dass nicht nur der AdBlue-Tank, sondern auch der zusätzliche Ammoniakgenerator samt zusätzlichem Katalysator am Fahrzeug verbaut werden muss. Auch die Entnahme der Abgase aus dem serienmäßigen Krümmer könnte je nach Fahrzeugmodell mehr oder minder kompliziert vonstattengehen. Dennoch verspricht der Hersteller, dass die einzelnen Komponenten des BNOx-Systems eines vergleichsweise geringe Größe aufweisen und ein solches System wenig Bauraum benötigt. Die Einbauzeit soll laut Hersteller bei vier bis fünf Stunden liegen – abhängig vom spezifischen PKW-Modell.
Beim SCR-System des Abgastechnikherstellers Twintec Baumot geht die Abgasnachbehandlung für Dieselfahrzeuge ähnlich vonstatten. Durch die so genannte selektive, katalytische Reduktion werden die Stickoxide aus den Abgasen mit einem hohen Wirkungsgrad entfernt. Laut Hersteller Twintec soll die AdBlue-Zumischung des neuartigen BNOx-SCR-Systems derart leistungsfähig sein, dass die Stickoxid-Emissionen um über 90 Prozent – selbst im realen Fahrbetrieb – reduziert werden können. Durch die günstige Euro-6-Nachrüstung können die Dieselfahrzeuge den Prüfstandswert der Euro-6-Norm (80 mg/km) als auch die ab September geltenden RDE-Grenzwertemissionen von 168 mg/km mühelos einhalten. Der Einbau des BNOx-Systems soll mit einer Einbauzeit von vier bis fünf Stunden sowie Kosten in Höhe von rund 1.500,- Euro (zzgl. Einbaukosten) in jeder professionellen Kfz-Werkstatt möglich sein – insbesondere im Rahmen der regelmäßigen Kfz-Wartung ist die Nachrüstung empfehlenswert.
Euro-6-Umrüstung am Beispiel eines VW Passat 1.6 TDI
Am Beispiel eines aktuellen VW Passat 1.6 TDI zeigt Twintec, wie leistungsfähig und zuverlässig das hauseigene Euro-6-Umrüstkit arbeitet. Das Upgrade erzeugt demnach unter realen Fahrbedingungen – daher gemäß Real Drive Emissions – bessere Abgaswerte als fast alle gängigen Fahrzeuge mit Euro-6-Norm. Die Stickoxid-Belastung wurde im Rahmen von insgesamt 13 RDE-Testläufen gemessen – durch das nachgerüstete BNOx-System konnte eine Stickoxid-Reduzierung um beträchtliche 93,3 Prozent nachgewiesen werden.
